Ziel ist es, das Krankenhaus Boppard als Gesundheitsstandort zu erhalten, indem diefinanziellen Verluste in den Jahren 2026 und 2027 anteilig übernommen werden.
Der Beschluss markiert einen weiteren Schritt in den Verhandlungen zwischen dem Rhein-Hunsrück-Kreis (RHK), der Stadt Boppard, der Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“ und dem Förderkreis, die zusammen die Zukunft des Krankenhauses sichern wollen.
Für die Jahre 2026 und 2027 sollen jeweils bis zu 1 Million Euro des Defizits aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis übernommen werden. Dieser Betrag entspricht dem Kompromissvorschlag, der im November gemeinsam mit Gesundheitsminister Clemens Hoch zum Umbau des Krankenhauses in eine „Regioklinik“ ausgearbeitet wurde. Den größten Teil des Defizits wird die Stadt Boppard selbst tragen.
Der Stadtrat Boppard hat nun beschlossen, der Stadt Boppard eine anteilige Übernahme der Verluste in Höhe von maximal 450.000 Euro für 2026 und maximal 750.000 Euro für 2027 zu ermöglichen. Die Gesamtbelastung der Stadt Boppard im Jahr 2026 wird sich auf 450.000 Euro und im Jahr 2027 auf bis zu 750.000 Euro belaufen. Weitere Zahlungen durch die Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“ oder den Förderverein können die Zahlungen der Stadt entsprechend verringern.
An den Beschluss knüpft das Gremium Bedingungen – die gleichen, die zuvor auch schon der Kreistag Rhein-Hunsrück formuliert hatte: Neben der finanziellen Unterstützung soll sich das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) verpflichten, das Krankenhaus Heilig Geist bis zum 31. Dezember 2032 zu betreiben. Sollte das GKM das Krankenhaus vor dem 31. Dezember 2032 schließen, besteht eine Rückzahlungsverpflichtung der erhaltenen Zahlungen. Diese Verpflichtung wird durch eine Bankbürgschaft oder eine Patronatserklärung der Gesellschafter abgesichert.
Für die Jahre 2026 und 2027 soll das GKM monatlich einen detaillierten Datenreport zur Verfügung stellen, und regelmäßige Quartalsgespräche zwischen den Kooperationspartnern und der Geschäftsführung des GKM führen. Außerdem muss bis zum 30. Juni 2026 ein Antrag auf Umwandlung des Krankenhauses in eine „Regioklinik“ gestellt werden. Das Ministerium für Gesundheit soll bis spätestens 31. März 2026 zusichern, dass die erforderlichen Investitionen gefördert werden.
Zusammenarbeit und weitere Schritte
Dem Beschluss ging im Stadtrat ein Vorgespräch des Bopparder Bürgermeisters Jörg Haseneier mit den Fraktionsvorsitzenden, Beigeordneten und Landrat Volker Boch voraus. „Wir waren uns alle einig, dass dieser Beschluss ein faires Angebot für alle Beteiligten darstellt“, sagte Bürgermeister Jörg Haseneier. „Wir sind bereit, in weitere Gespräche mit dem GKM einzutreten und die Zukunft des Krankenhauses gemeinsam zu sichern.“ Landrat Volker Boch bedankte sich bei der Stadt und Bürgermeister Jörg Haseneier für den engen, guten und intensiven Austausch, um die erneute Unterstützung für das Krankenhaus Heilig Geist zu erreichen. Er erklärte: „Wir versuchen weiterhin, gemeinsam eine Lösung zu finden und gerade auch den Mitarbeitenden dadurch eine Perspektive zu geben.“
Ziel des Beschlusses ist es, das Krankenhaus Heilig Geist in Boppard langfristig als wichtigen Bestandteil der regionalen Gesundheitsversorgung zu erhalten. Durch die geplante Umwandlung in eine „Regioklinik“ soll das Krankenhaus künftig noch besser auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtet werden. Dies ist eine wichtige Grundlage für den Fortbestand des Krankenhauses, unterstreicht aber auch die Verantwortung der Kooperationspartner, gemeinsam eine langfristige Lösung zu finden.
