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Kreisverwaltung: Energiegesellschaft Rhein-Hunsrück mbH (ERH) ist gegründet

Die Gründungsphase wird nun mit der Eintragung der Gesellschaft im Handelsregister abgeschlossen. Das operative Geschäft soll voraussichtlich am 1. September 2025 starten.

Gut zwei Jahre nach Erteilung eines entsprechenden Prüfauftrages des Kreistages zur Gründung einer Kreisenergiegesellschaft – so lautete der ursprüngliche Arbeitstitel – ist der Rhein-Hunsrück-Kreis, gemeinsam mit der Stadt Boppard, den Verbandsgemeinden Hunsrück-Mittelrhein, Kastellaun und Simmern-Rheinböllen sowie der Kommunalen Energie Kirchberg AöR und der Rhein-Hunsrück Entsorgung AöR somit am Ziel der Gesellschaftsgründung angekommen – und jetzt soll es weitergehen.

Als erster Schritt wurde eine entsprechende Machbarkeitsstudie von der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz GmbH erstellt und ab dem 18. März 2024 zunächst vom Kreistag und hiernach von allen weiteren kommunalen Partnern die Gründung der Gesellschaft beschlossen. Nach der erfolgten Vorabstimmung mit der Kommunalaufsicht bei der ADD Trier hat der Kreistag am 24. Februar 2025 dem Gesellschaftervertrag und in den anschließenden Wochen die politischen Gremien der weiteren sechs kommunalen Partner zugestimmt. Besonders zu erwähnen ist, dass in allen sieben politischen Gremien die Beschlüsse fast ausnahmslos einstimmig gefallen sind. Nachdem die Haushaltspläne 2025 aller sieben Partner genehmigt wurden hat die ADD Trier am 20. Juni 2025 die kommunalaufsichtliche Prüfung abgeschlossen. Bereits vier Tage später trafen sich die Gesellschafter zur notariellen Eintragung.

Landrat Boch dankt allen kommunalen Partnern, die in den vergangenen zwei Jahren intensiv an der Prüfung und Beratung beteiligt waren, insbesondere der Stadt Boppard, den vier Verbandsgemeinden sowie der RHE: „Ich bin sehr froh, dass wir den gemeinsamen Weg begonnen und konsequent weiterverfolgt haben und dieses pionierhafte Projekt, von dem die Region massiv profitieren kann und soll, nun weiter gemeinsam vorantreiben. Wir können sehr viel mehr Wertschöpfung in die Region holen und als Landkreis landesweit ein Zeichen für nachfolgende Generationen setzen“, so Landrat Volker Boch.

Bürgermeister Peter Unkel betont für die Verbandsgemeinden und die Stadt Boppard die große Bedeutung der neuen Energiegesellschaft für den gesamten Rhein-Hunsrück-Kreis. „Es ist für uns alle wichtig, über reine Pachtmodelle bei Windenergie und Photovoltaik hinauszugehen und für unsere Kommunen, Bürgerschaft und Wirtschaft deutlich mehr Beteiligung und Nutzen zu erreichen. Und das können wir am wirkungsvollsten im kommunalen Verbund. Landrat Volker Boch gebührt Dank und Anerkennung für seine zukunftsweisende Initiative.“

In enger Kooperation mit den Ortsgemeinden und der heimischen Wirtschaft sollen die von der ERH vorbereiteten Geschäftsideen wie Direktstromlieferungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Industriebetriebe mittels eines lokalen Strombilanzkreises umgesetzt werden. Die Idee eines eigenen Strombilanzkreises für den Rhein-Hunsrück-Kreis findet bereits landesweit Beachtung, wie das Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz und die Energieagentur Rheinland-Pfalz bestätigen. Regenerative Energien können im Direktbezug vor Ort in der Region verbraucht werden. Von der direkten Erzeugung zum direkten Verbrauch gilt dabei als landesweit mustergültiges Projekt.

Zu Geschäftsführern der ERH ernannten die Gesellschafter den Vorstand der Rhein-Hunsrück Entsorgung Thomas Lorenz (zuständig für kaufmännische Angelegenheiten) und Kreisklimaschutzmanager Frank-Michael Uhle (zuständig für technische Angelegenheiten).

--- Pressemitteilung der Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück ---