Die Verständigung über weite räumliche und mentale Distanzen hinweg war im Mittelalter eine enorme Herausforderung. Dies galt insbesondere für die asiatischen Steppenvölker, die keine eigene Schriftsprache entwickelt hatten. An die Stelle der Schrift traten Bilder. In den von ihnen geschaffenen Bilderwelten verkündeten die Awaren der Welt ihren Ruhm, ihre Macht und Tapferkeit, ihre Stärke und ihre Kultur. Die Archäologie vermag es, diese Bilderwelten für die Nachwelt zu erschließen und zu interpretieren.
Nach dem Studium der Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien habilitierte sich Prof. Daim 1986 in Wien mit dem Thema „Das awarische Gräberfeld von Leobersdorf“. Seit 1992 war er a. o. Univ.-Prof., seit 2000 Univ.-Prof. in Wien. Von 2003 bis 2018 war er Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz. Seine Forschungsfelder umfassen die Theorie, Materialforschung und die Archäologie europäischer Steppenvölker im Frühmittelalter, dazu die Byzantinische Archäologie. Zudem hat er sich intensiv dem Ausstellungswesen zugewandt, zuletzt kuratierte er die Sonderausstellung „Reiternomaden in Europa – Hunnen, Awaren, Ungarn“, die im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) gezeigt wurde.
Derzeit ist Professor Dr. Falko Daim u.a. Mitarbeiter der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Mittelalterforschung. Zahlreiche Gastprofessuren führten ihn in die USA (Princeton), China, Rumänien und Slowenien.
Der Eintritt ist frei!
www.museum-boppard.de, Tel. 06742/8015984