Städtepartnerschaft

Von Boppard nach Brasilien: Jugendliche freuen sich auf viele neue Eindrücke

Für sie ist es der Aufbruch in ein großes Abenteuer: Neun Jugendliche aus Boppard haben sich am Montagnachmittag, 17. Oktober 2022, auf einen Jugendaustausch nach Brasilien begeben, organisiert von der Stadt Boppard. Zehn Tage der Herbstferien werden sie in Boppards Partnerstadt Arroio do Meio verbringen und später mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken im Gepäck wieder nach Hause zurückkehren. Die Delegation wird geleitet und begleitet von Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier.

 Die Abfahrt steht kurz bevor. Der Reisebus, der die Gruppe zum Flughafen bringen soll, wartet bereits um 16 Uhr auf dem Schwimmbadparkplatz in Boppard-Buchenau, die Gepäckklappen geöffnet, damit die Taschen und Koffer zügig verstaut werden können. 16.15 Uhr ist vereinbart für das Treffen, eine Viertelstunde später soll es bereits losgehen. Die ersten Jugendlichen sind ein paar Minuten früher da. Viele Eltern sind mitgekommen, um ihre fast erwachsenen Kinder auf ihre Reise nach Südamerika zu verabschieden. Rollkoffer werden über den Boden gezogen und in den Bus geladen. „Hat noch jemand von euch ein Kilo im Handgepäck frei?“, fragt Martina Weirich, die seitens der Stadt Boppard den Austausch organisiert hat. Sie verteilt noch ein paar Dinge, die die Jugendlichen mit nach Brasilien nehmen sollen.

 Einige von ihnen sind schon etwas aufgeregt – gleich geht es los zum Frankfurter Flughafen. Der 17-jährige Max Muders hingegen ist noch ganz gelassen. „Die Aufregung kommt bestimmt im Flugzeug“, vermutet er. Am meisten freut er sich schon darauf, die brasilianische Kultur kennenzulernen und neue Eindrücke zu gewinnen. Die Jugendlichen werden während ihrer Zeit in der Partnerstadt in Gastfamilien untergebracht sein, die sie in den vergangenen Wochen schon über Chat und Telefon kennenlernen durften. Sprachbarrieren gibt es keine, denn die Austauschfamilien sprechen neben Portugiesisch auch Hunsrücker Platt. Fast zwei Millionen Menschen in Brasilien sprechen die Hunsrücker Mundart – vor allem in Orten, die von deutschen Einwanderern gegründet wurden. Der Dialekt wird sogar in Schulen gelehrt und teils als zweite Amtssprache anerkannt.

Die Bopparder erwartet vor Ort ein umfangreiches Programm, bei dem die Jugendlichen Einblicke in das Leben und den Alltag der Menschen in der Partnerstadt erhalten sollen. Am Mittwoch steht nach dem offiziellen Empfang im Büro des Bürgermeisters ein Rundgang durch die Stadt an. Die Jugendlichen kommen während ihrer Zeit in Arroio do Meio in Berührung mit Wirtschaft, Kultur und Sehenswürdigkeiten. Auch der Besuch einer Schule und einer Hochschule steht mit auf der Agenda. Es ist die vierte Bopparder Jugenddelegation, die nach Arroio do Meio reist und den Jugendaustausch der beiden Partnerstädte pflegt. Erstmals nach vier Jahren ist diese Reise nun wieder möglich. 2020 machte die Corona-Pandemie dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Die Jugendlichen fliegen von Frankfurt über Sao Paolo, und von dort aus weiter nach Porto Alegre. Mit dem Bus geht es im Anschluss weiter ins 120 Kilometer entfernte Arroio do Meio.

 Kurz bevor er gemeinsam mit den Jugendlichen in den Bus auf dem Schwimmbadparkplatz einsteigt, wünscht Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier allen Mitreisenden noch eine „wunderbare Zeit“. „Ihr seid so willkommen, eure Gastfamilien freuen sich schon so sehr auf euch“, gibt ihnen Martina Weirich noch mit auf den Weg, bevor der Bus sich schließlich in Bewegung setzt.

 Die Teilnehmer des Jugendaustauschs: Clara Gellweiler, Paula Porz, Max Muders, Ella Neier, Anna Zewen, Hicham Rhannam, Ada Ries, Rita Schardey und Luca Marie Niel. Delegationsleiter: Bürgermeister Jörg Haseneier.